Kalenderblatt September 2013

September 2013

Hof Witzel (Gordenriches), Frankfurter Straße 8 (Haus-Nr. 48)

In den ersten Katasterkarten Wabern von 1737 wird auf der Hofstelle der Eigentümer Ackermann Johann Daniel Mardorff (*1690 +1747) genannt.

Er war seit 1720 mit Anna Christina Otto (*1697 +1763) verheiratet. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor. Sohn Johann Henrich (*1736 +1807) vermählte sich 1762 mit Anna Katharina Döring (*1744 +1817). Sie hatten elf Kinder. Der Stammhalter, der Ackermann Johann Jacob (*1767 +1836), ehelichte 1797 die aus Werkel stammende Angelica Elisabetha Mardorf (*1768 +1834). Johann Jacob ließ die Geburt von sieben Kindern in den Kirchenbüchern eintragen. Es ist zu vermuten, bautechnische Besonderheiten weisen darauf (z.B. die noch originale Haustür), dass das Wohnhaus von ihnen errichtet worden ist.

Nachdem ihre Söhne schon im Kindesalter starben, übernahm Tochter Martha Elisabeth (*1806 +1872) das elterliche Anwesen. Sie heiratete 1825 den Ackermann und späteren Kirchenältesten Johannes Witzel (*1803 +1868). Er war der Sohn von Johann Heinrich Witzel und seiner Ehefrau Martha Elisabetha, geborene Ebert, und stammte aus dem im Jahre 1800 erbauten Anwesen Witzel (heute Hof Georg und Helga Koch, siehe Kalenderblatt 02/2006).

Johannes und Martha Elisabeth hatten 14 Kinder. Das Zwölftgeborene, Sohn Heinrich (*1842 +1894) übernahm nach der Hochzeit im Jahre 1865 mit der aus Kerstenhausen stammenden Elise Gröschner (*1846 +1917) den Hof. Der Älteste von elf Kinder, Heinrich (*1868 +1945), wurde Hoferbe. Er vermählte sich im Jahre 1890 mit Anna Martha Schomberg (*1869 +1916). Sie stammte aus dem Hof Fritzlarer Straße 7 (Bornhanses - siehe Kalenderblatt 02/2004).

Heinrich und Anna Martha hatten acht Kinder. Sohn Heinrich Karl (*1895 +1965) heiratete Elisabeth Witzel (*1895 +1987). Sie stammte aus der Linie der Uttershäuser Familie Witzel, die ihr Stammhaus in Wabern hatten. Aus der 1911 geschlossenen Ehe, ging Sohn Heinrich (*1922 +1998) hervor.

Nachdem er 1949 aus Kriegsgefangenschaft heimkehrte, heiratete er 1950 Erna Wiegand (*1921 +2007). Sie war die Tochter des Landwirts Otto Wiegand und seiner Ehefrau Martha Elisabeth, geborene Otto (siehe Kalenderblatt 10/2007).

Die beiden Hofreiten wurden zusammenlegt. Seit dem Tod von Heinrich Karl und Elisabeth, wird das Wohnhaus vermietet. Die Wirtschaftsgebäude dienen weiterhin landwirtschaftlichen Zwecken. In den 50er und 60er Jahren befanden sich in den Stallungen die Werkstatt der Klempnerei Heller und das Lager der Glasgroßhandlung Bechtel & Krausbauer.

Der Beiname "Gordenriches" wird darauf zurückgeführt, dass sich um das Anwesen Witzel umfangreiches Gartenland erstreckte.

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