Wabern, 17. März 1914. Wie vorauszusehen, ist die Schwalm über die Ufer getreten und hat die Wiesen und Felder überflutet. Von ihrer Mündung an aufwärts bildet das Gelände zwischen der Main-Weser-Bahnlinie bis zur Harler Straße eine große Wasserfläche, auf der sich einzelne Wiesen- und Ackerflächen inselartig erheben. Stellenweise ragt das Wasser bis unmittelbar an die Straße heran. Wenn auch die Edder gewaltige Wassermassen talwärts führt, so sind doch bis jetzt nur vereinzelte, angrenzende und tief liegende Grundstücke unter Wasser gesetzt. Es dies ein Beweis, wie segensreich in dieser Hinsicht die Talsperre wird. - Die Talsperre wird noch nicht völlig gefüllt, da es noch nicht feststeht, ob sie nicht noch einmal entleert werden wird. Man hat deshalb zur Zeit die 12 Notauslässe geöffnet, aus denen jetzt 12 dicke Wasserstrahlen aus halber Höhe der Sperrmauer in die Tiefe stürzen. Dadurch wird der Wasserspiegel auf dem bisherigen Niveau gehalten werden.
Wabern, 19. März 1914. Einen uns ungewohnten Anblick bietet jetzt die Eder - Sie ist stark aus den Ufern getreten und überschwemmt das abgrenzenden Gebiete. Der Grund liegt einerseits in den vielen Regengüssen, hauptsächlich aber darin, daß die Ausflüsse der Sperrmauer bei Hemfurth geöffnet sind, da, wie verlautet, der See noch einmal abgelassen werden soll.
Wabern, 18. Juli 1914. In Mosheim fand dieser Tage in der Gastwirtschaft von Trieschmann eine Sitzung statt, in der das Eisenbahnprojekt Wabern - Malsfeld erörtert wurde. Der Vorsitzende der Kommission gab der Hoffnung Ausdruck, daß das Projekt endlich zur Verwirklichung kommen würde.
Wabern, 15. November 1914. Der hiesige Vaterl. Frauenverein hat eine bewundernswerte Tätigkeit auf dem hiesigen Bahnhof entwickelt, indem er die hier Tag und Nacht durchgehenden Truppen verpflegt. Ständig sind 8 Mitglieder auf dem Posten. Die freie Zeit wird ausgenützt durch Stricken von Strümpfen. Daß nicht gebummelt wird, beweist die Anzahl der abgesandten Sachen. Die Vereine Männer- und Kirchenchor, Turnverein Jahn, stellten dem hiesigen Frauenverein über 200 Mark, der Liederkranz dem Frauenverein Fritzlar 75 Mark zur Verfügung.