Weihnachtliche Geschichten
Von Pfarrer a.D. Dieter Otto aus seinem Buch "Mariechen, hä mind Dich!"
Weihnachtliche Zoologie
Die beiden Kinder schauen sich "bie Porrschens" im Wohnzimmer die neue, kunstvoll aufgebaute Weihnachtsgrippe an. Da ist alles weihnachtlich richtig schön angeordnet: Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe, Engel, Hirten. Hirten und natürlich gehören auch Ochs und Esel dazu.
Porrsch Hänschen erklärt nun seinem kleinen Freund Konrad die einzelnen Figuren der Krippe. Er weiß das ja alles bestens von seinem Vater. Und er gibt es stolz weiter. So kann er alles prima erklären, nur beim Ochsen gibt es plötzlich Probleme: Ochs oder Bulle?
Hänschen fragt nun Konrad, der vom Hofe stammt und sich daher mit den Tieren im Stall schon ganz gut auskennt: "Konrädchen, was ist es denn?". Konrad meint stolz: "Es ist bestimmt eine Ochse!" Hänschen überlegt scharf und fragt dann nach: "Also dann erzähl mir doch mal, was ist denn nun der Unterschied zwischen Bulle und Ochse?" Nun strahlt das Konrädchen seine Freund an und sagt sehr überzeugt: "Hänschen, jetzt weiß ich aber auch mal was. Als das ist so: Ein Bulle ist der Papa von den Kälbchen und der Ochs ist der Onkel!"
Weihnachtliches Kindergespräch
Der Weihnachtsmann ist zu Gast im Kindergarten. Wie es auf dem Dorfe früher Sitte war, spricht er erst noch mit den Kindern, bevor er die Geschenke verteilt. Schließlich will er für sein dickes, rotes "himmlisches Geschenkebuch", das er unterm Arm hat, einiges über die Kinder notieren. So fragt er dann zum Schluss auch extra freundlich: "Und wer war nun besonders brav und hat alles getan, was die liebe Mutti verlangt?". Da springt Knatzes Hänschen vor und ruft laut und wie aus der Pistole geschossen: "Inse Babba!"
Weihnachtsgeschenke
Kurz nach Weihnachten geben die Kinder auf der Straße mit ihren Weihnachtsgeschenken an, was sie nun alles haben - und die anderen nicht. Willi sagt: "Ich hon ne nüche Isenbohne gekrechd": "Un ich en Kombjuder", prahlt Heinrich mit stolzgeschwellter Brust. Klein-Hänschen kann da leider nicht mithalten. Aber da fällt ihm, Gott sei Dank, doch noch etwas ein: "Bääh - un moin wird minne Umma begroowed un üche nid!".