14. Oktober 1908
Wabern. Sonntag nachmittag 3 Uhr fand im "Gasthaus zur Traube" eine Gemeindeversammlung zwecks Besprechung der Anlage einer Wasserleitung für Wabern statt. Herr Bürgermeister Hose, welcher die Versammlung leitete, gab gleich in seinen Eröffnungsworten der zahlreich besuchten Versammlung zu verstehen, daß nach dem vorliegenden Gesundheitsbericht des Herrn Kreisarztes Dr. Scherp aus Fritzlar, Wabern sich nunmehr der Anlage einer Wasserleitung nicht mehr verschließen könne. Es fand eine recht lebhafte Debatte statt, in deren Verlauf Herr Pfarrer Gleim und Herr Dr. Rothfuchs sich bemühten, die Anwesenden von dem Segen einer Wasserleitung zu überzeugen und an der Hand von einer aufgestellten Kostenberechnung ein Bild über die entstehenden Lasten zu geben. Da die Königliche Eisenbahnverwaltung die Absicht hat, ihren Bedarf an Wasser für die hiesige Station von etwa 100 cbm täglich von der Gemeinde zu entnehmen, so war Herr Domänenpächter Röver der Ansicht, daß man diesen günstigen Zeitpunkt nicht unbenutzt vorüber gehen lasse, sondern den Bau einer Wasserleitung sobald wie möglich in Angriff nehme. Den Ausführungen von Herrn Röver wurde allgemein zugestimmt und somit wird sich der für Wabem der schnellste Wunsch, eine Wasserleitung zu haben, in absehbarer Zeit verwirklichen.
17. Juni 1909
Wabern. Bekanntmachung: Die Bahnhofstraße ist wegen Neupflasterung bei der Domäne in Wabem vom 18. des Monats ab für mehrere Wochen für Fuhrwerke und Reiter gesperrt. Der Verkehr nach dem Bahnhof und Niedermöllrich ist während dieser Zeit durch das Dorf gelegt.
23. Januar 1911
Wabern. Vor einigenTagen stürzte der Arbeiter K. aus Zennern in einem hiesigen Eiskeller mehrere Stockwerke hoch hinunter und zog sich so schwere Verletzungen zu, das er sofort in die Klinik nach Marburg geschafft werden musste. Dort ist er leider seinen Verletzungen erlegen.
18. Januar 1913
Wabern. Bei der am 15. Januar von Herrn Gutsbesitzer Roever zu Udenborn in der Gemarkung Wabem abgehaltenen Treibjagd kamen 220 Hasen zur Strecke, ein für dieses Jahr ganz hervorragendes Ergebnis, das wieder die gute Pflege der Jagd deutlich vor Augen führt. Wie immer hielt das gereichte, sehr schmackhafte Frühstück die Herren Schützen zu lange bei der Frühstückstafel, so daß nach dieser nur noch ein Treiben gemacht werden konnte. Bei Abkürzung der Frühstückspause wäre die Strecke sicher mehr als 220 gewesen.