Wohnhaus Schmidt (Schwinneschnierer), Hindenburgstraße 7
Friedrich Schmidt (*11.12.1899 Böckingen/Heilbronn +01.11.1955) verschlug es eher zufällig nach Nordhessen. Er erkannte Anfang der 20er Jahre die Chance, den Differenzen in seinem Elternhaus zu entfliehen und sich im schönen Chattengau seine Existenz als Kastrierer aufzubauen. Zunächst arbeitete er von Kleinenglis aus, ab Mitte der 20er Jahre bezog er eine Wohnung über dem Kaufhaus Schneider (siehe Kalenderblatt 03/2014) in der heutigen Raiffeisenstraße in Wabern.
1929 heiratete Friedrich Martha, geb. Möller (*08.09.1905 +1994). Sie war die Tochter des Uferwärters Karl August Möller (*18.11.1875 +30.01.1954) und seiner Frau Maria, geb. Stieglitz. Die Frischvermählten zogen in eine Wohnung in der Bahnhofstraße (Haus Ochs) um. Bereits 1930 kam ihr Sohn Karl zur Welt. Es folgten noch die Töchter Annemie (1933) und Gerda (1940). Das Geschäft von Friedrich blühte und es entstand der Wunsch nach einem eigenen Heim.
Das Grundstück Hindenburgstraße 7 wurde Ende der 20er Jahre von Herrn Bechstädt bebaut. Ein finanzieller Engpass zwang diesen jedoch zum Verkauf an Landwirt Karl Thüre aus Dagobertshausen (Marburg/Lahn), der hier seinen Altersruhesitz erhoffte. Pläne ändern sich und so ergab sich für Friedrich Schmidt die Gelegenheit, seinen Wunsch zu erfüllen.
Die Hindenburgstraße 7 war noch voll vermietet, als es von Friedrich und Martha 1950 gekauft wurde. Es sollte noch drei Jahre dauern, bis ein Wohnungstausch Platz für die Familie im neuen Heim schaffte. Zu dieser Zeit wohnten neben den Schmidts noch drei Mietparteien in dem Haus.
Friedrich Schmidt verstarb 1955 und sein Sohn Karl führte das Geschäft fort. Karl heiratete 1957 Waltraud Rohde aus Singlis und 1959 wurde Sohn Bernd geboren.
Ab 1960 wohnte die Familie allein dort, nachdem der letzte Mieter ausgezogen war. Das Haus ist noch heute im Besitz von Karl und Waltraud Schmidt.