Kalenderblatt April 2016

April 2016

Stein auf Stein - Alter Bahnhof in neuer Pracht

Ilka Fengel, Hobby-Fotografin:

"Ich wollte dem schönen alten Gebäude eine andere Perspektive geben. Ich finde, die Fassade wirkt so sehr schön und die wunderbaren Backsteine kommen so richtig zur Geltung. Ich muss ehrlich gestehen, es war gar nicht so einfach in Wabern schöne Motive zu finden. Ich mag mein Heimatdorf natürlich schon sehr, aber es gibt auch viele nicht so schöne Ecken- das ist mir bei der Motivsuche tatsächlich erst richtig bewusst geworden."

Die Bedeutung des Bahnhofs für die Gemeinde Wabern

Die Geschichte des Bahnhofs ist in der Ortschronik und auf zahlreichen Kalenderblättern (01/2002, 09/2008 und 09/2012) schon ausführlich beschrieben. Gerhard Sandner hat sich in seiner Untersuchung von 1958 "Wabern - Die Entwicklung eines nordhessischen Dorfes unter dem Einfluss der Verkehrszentralität" auch dazu geäußert, welche Bedeutung der Bahnhof für die Gemeinde hatte. Er schreibt:

"Der Bahnanschluss im Jahre 1849, der für die weitere Entwicklung und Bedeutungssteigerung des Ortes so entscheidend werden sollte, wirkte sich zunächst nur in geringem Maße und nicht durchweg positiv aus. So ging die Zahl der Handwerker zurück. Die Leinewebereien gingen ein. Anderen Betrieben erwuchsen aus dem Hereinströmen billiger Konkurrenzwaren Existenzschwierigkeiten. Dafür stieg der Anteil der im öffentlichen Dienst Beschäftigten an.

Für den landwirtschaftlichen Sektor war und blieb die Bedeutung der guten Verkehrslage gering. Anders für die Industrie, das Handwerk und die gesamte wirtschaftliche Entwicklung seit Ende des 19. Jahrhunderts. Der Bahnanschluss wirkte sich in stärkerem Maße erst seit den 1880er Jahren aus. Ein wesentlicher Grund für die Entwicklung müssen wir im Bau der Eisenbahnlinie Wabern - Bad Wildungen sehen, die am 15.07.1884 eröffnet wurde. Dadurch erhielt Wabern ein weiteres Hinterland und wurde Bahnkreuzungsort und Verkehrsvorort von Fritzlar.

Erst jetzt siedelten sich verschiedene kleinere und mittlere Industriebetriebe an. Sogleich erfolgte ein starker Ausbau des Ortes, besonders im Kerngebiet und in Richtung auf den Bahnhof. Die Einwohnerzahl stieg von 1871 bis 1905 auf 646 (um 59 %). Ein solcher Bevölkerungszuwachs innerhalb von 34 Jahren blieb in der Geschichte des Ortes bis zum 2. Weltkrieg einmalig" (MU).

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