Kalenderblatt Januar 2005

Januar 2005

Ehemaliger Hof Strippel (Strippelhanses), Wilhelm-Dilich-Straße 9

Die ehemalige Hofreite Strippel befindet sich in unmittelbarer Nähe der evangelischen Kirche und damit im alten Ortskern von Wabern. Als Beruf der jeweiligen Eigentümer Strippel erfolgt stets die Angabe Ackermann, später Bauer. Die räumliche Enge des Hofgrundstücks von ca. 700 qm und die dazugehörige landwirtschaftliche Nutzfläche von ca. 6 ha boten den Besitzern offensichtlich über Jahrhunderte eine ausreichende, warscheinlich aber bescheidene Lebensgrundlage. Wann das Wohnhaus erbaut wurde, lässt sich nicht mehr feststellen, aber wenigstens sieben Generationen Strippel lebten auf dem Hof:

1. Konrad Strippel (*1730, +15.04.1806), verheiratet am 30.10.1763 mit Katharina Elisabeth Sustmann (*1738, +29.01.1813)

2. Johann George Strippel (*10.06.1779, +03.06.1836), verheiratet am 25.05.1801 mit Marie Mardorf (*26.11.1779, +11.08.1853)

3. Jakob Strippel (*02.10.1808, +09.01.1870), verheiratet am 23.10.1836 mit Marie Witzel (*19.01.1817, +1904)

Die Eheleute Jakob und Marie Strippel hatten neun Kinder, vier Mädchen, von denen zwei früh starben und fünf Jungen, von denen einer jung starb. Der älteste Sohn Friedrich übernahm den Hof.

4. Friedrich Strippel (*13.07.1837, +1917), verheiratet am 21.04.1867 mit Elise Störmer (*14.03.1842 +1922)

Aus dieser Ehe stammen vier Kinder:

Anna Katharina verheiratete Schaumburg (*11.10.1868)
Elise verheiratete Reitze (*05.11.1870)
Marie verheiratete Reitze (*27.09.1874)
Georg (*30.08.1877)

5. Georg Strippel (*30.08.1877, +1955), verheiratet 1909 mit Anna Katharina Metz (*21.12.1882, +1913)

Kinder:

Marie verheiratete Wiegand (*1910, +1995)
Arnold (*1911, +1942)

Die Geschwister Georg und Marie, verheiratete Reitze, wurden beide von einem harten Schicksalsschlag getroffen: Sie verloren in jungen Jahren ihre Ehepartner. Dies war der Anlass, dass Marie Reitze mit ihrer Tochter Elise in ihr Geburtshaus zurückkehrte. Die Geschwister zogen hier gemeinsam ihre drei Kinder auf und führten die Landwirtschaft. Elise Reitze ehelichte später den Lokführer Konrad Otto (aus dem Hause 'Riemenschneider' in der Forststraße) und bezog mit ihm das Haus in der Ziegenhainer Straße 28, heute im Besitz von Ilse Otto.

6. Arnold Strippel (*1911, +1942), verheiratet 1936 mit Helene Wenderoth (*1914, +1998)

Vor der Hochzeit von Arnold Strippel und Helene Wenderoth im Jahr 1936 erfolgten Umbauten am Wohnhaus. Im gleichen Jahr wurde ein Stallneubau durch die Firma Fröhlich aus Wabern errichtet. Ihr einziges Kind, der Sohn Georg, wurde zwei Jahre später 1938 geboren.

Die Gemeinde Wabern berief Arnold Strippel am 04.12.1938 zu ihrem ehrenamtlichen Bürgermeister. Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges erfolgte 1940 die Einberufung zum Wehrdienst. Arnold Strippel fiel 1942 in Rußland. Seiner Witwe Helene oblag nun vorrangig die Bewirtschaftung des landwirtschaftlichen Betriebes, sie wurde dabei von ihrem Schwiegervater Georg Strippel unterstützt. Helene Strippel veranlasste dann im Jahre 1951 unter tatkräftiger Mithilfe der Verwandtschaft den Abriss der alten Scheune und deren Neubau.

7. Georg Strippel (*1938), verheiratet 1962 mit Hildegard Hohmann (*1938)

Sie haben die Kinder:

Heidrun (*1965)
Claudia (*1968)

Die sich abzeichnenden Veränderungen in der Landwirtschaft veranlassten Georg Strippel im Jahre 1959 eine Ausbildung zum Großhandelskaufmann zu beginnen, dem sich später eine Ausbildung zum Bankkaufmann anschloss. Nachdem die Eheleute Georg und Hilde Strippel 1973 in der Wildunger Straße ein neues Wohnhaus bezogen hatten, wurde das Hofgrundstück Wilhelm-Dilich-Straße 9 an die Eheleute Günter und Margrit Hose veräußert.

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