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Zuckerrübenfrau
Skulptur von Cheyenne Vogel
Die Waberner Zuckerfabrik ist seit Anfang des 19. Jahrhunderts in Betrieb, die Verwertung der Zuckerrübe gehört seit knapp 200 Jahren zum Ortsgeschehen. Die Skulptur zeigt die Verwandlung von der Zuckerrübe zum Würfelzucker.
Die erste Zuckerfabrik in Wabern bestand aus einem großen Gebäude, versehen mit einer Dampfmaschine, und stand genau hier an der Ecke Bahnhofsstraße / Tannenbergstraße (Skizze unten).
Im Pflaster kann man den Grundriss der kurzen Gebäudeseite erkennen. Die Zuckerfabrik wurde im Jahr 1835/36 auf Betreiben des damaligen Posthalters und Großbauern Julius Werner Thielepape gebaut. Aufgrund der guten Böden bot sich die Waberner Ebene für den Rübenanbau an. Außerdem kam es 1834 mit Gründung des Deutschen Zollvereins zu einer hohen Einfuhrsteuer auf Rohrzucker aus Übersee und infolgedessen zu einer zweiten Gründungswelle in der deutschen Rübenzuckerbranche, die zwanzig Jahre zuvor nach Napoleons Sturz, der Aufhebung der Kontinentalsperre und der damit verbundenen Überschwemmung des Marktes mit billigem Rohrzucker, zugrunde gegangen war. Bereits 1844 wurde Waberns erste Zuckerfabrik schon wieder stillgelegt, vermutlich auf behördliche Anordnung. Im Jahre 1880 gründeten 117 Landwirte die bauerneigene Actien-Zuckerfabrik Wabern am Ortsrand in der Nähe des Bahnhofs, wo die Fabrik bis heute ihren Standort hat. Dort war mehr Platz, beispielsweise für eine Gasanstalt zur Beleuchtung der Fabrik und für Klärteiche mit Abfluss in die nahe Schwalm. Heute gehört die Zuckerfabrik zur Südzucker AG.