Kalenderblatt Mai 2018

Mai 2018

24. Januar 1898

Fritzlar/Wabern. In der Schöffengerichtssitzung vom 21. kam folgender Fall zur Verhandlung: Schäfer W und dessen Sohn aus Wabern sind angeklagt, am 28. Oktober v.J. die 3. Wagenklasse des Personenzuges Kassel - Frankfurt nach Wabern benutzt zu haben, obwohl sie nur Fahrkarten der 4. Klasse hatten und dadurch den Eisenbahnfiskus um je 70 Pfennige geschädigt zu haben. Beide gaben an, da 4. Klasse besetzt gewesen, von einem Beamten in 3. Klasse gewiesen worden zu sein. W. wurde in eine Geldstrafe von drei Mark ev. 1 Tag Gefängnis verurtheilt, sein Sohn wegen Mangel der erforderlichen Einsicht in die Strafbarkeit freigesprochen.

16. Juni 1900

Wabern. Am Dienstag wurde hier ein aus 52 Mitgliedern bestehender Turnverein gegründet. In den Vorstand wurde gewählt: Als Vorsitzender Herr Emst Vogel, Stellvertreter Herr Strippel, als Schriftführer Heinrich Jänkel, als Kassierer Johannes Otto - Gastwirtschaft zur Traube. Als Zeugmeister Herr J. Katz. Wünschen wir dem Verein ein gutes Blühen und Gedeihen.

17. Mai 1901

Wabern. Seit 1899 ist die hiesige Schule eine 5classige, deren wöchentliche Unterrichtszeit im Sommerhalbjahr auf 126 und im Winterhalbjahr auf 120 Unterrichtsstunden festgesetzt ist. Sie wird von 296 Kindern besucht, die 4 Lehrer unterrichten müssen. Da aber namentlich die 3. Klasse der Volksschule stark besetzt ist, so ist zunächst die Anstellung eines fünften Lehrers erforderlich geworden. Die hierüber gepflogenen Verhandlungen haben die Notwendigkeit der gedachten Anstellung ergeben. Weil es aber hiermit nicht allein gethan ist, sondern die Gemeinde auch noch für ein fünftes Klassenzimmer sorgen muß, so wird es wohl noch lange beim alten bleiben. Die Gemeinde, welche für Schulzwecke schon bedeutende Aufwendungen gemacht und sich dem Lehrerstande gegenüber durch Erhöhung des Grundgehaltes und der Alterszulage sehr entgegenkommend gezeigt hat, ist leider nicht in der Lage, um ein fünftes Schullocal aus eigenen Mitteln zu bauen. In Rücksicht auf die Bedürftigkeit der Gemeinde Wabern ist daher zu wünschen, daß die Bitte um Unterstützung, welche die Gemeindevertretung an die Königliche Regierung richtet, ein geeignetes Ohr findet.

23. September 1902

Wabern. Zu dem Femsprechbereich des Postamtes Wabern sind Altmorschen mit Beiseförth, Melsungen mit Malsfeld, Spangenberg, Niederbeisheim und Rengshausen aufgenommen worden. Ein einfaches Gespräch von drei Minuten Dauer nach diesen Orten kostet 20 Pfennig.

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