Kalenderblatt Oktober 2015

Oktober 2015

Wohnhaus Fritzlarer Straße 17, Küllmar, Germeroth, Schröder, Krauss

In den Kirchenbüchern der ev. Pfarrgemeinde Wabern ist unter dem Datum 21.10.1844 die Geburt des Heinrich Küllmar registriert. Er war der uneheliche Sohn der Catharina Küllmar (*1819 +1887). Sie war das vierte Kind des Ackermanns Jacob Küllmar (*1784 in Obervorschütz) und seiner Ehefrau Catharina Elisabeth Sußmann (*1782 +1842). Jacob Küllmar war durch seine Heirat (am 15.09.1816) mit Catharina Elisabeth, die in erster Ehe mit dem Ackermann und Fassbinder Johann Konrad Ebert verheiratet war, nach Wabern gekommen.

Heinrich Küllmar, von Beruf Bahnarbeiter, ging am 01.04.1872 mit Margaretha (Martha) Blum (*08.01.1851 in Obervorschütz +1922) die Ehe ein. Heinrich ließ die Geburt folgender Kinder registrieren:

Anna Katharina *03.11.1872
Maria *18.06.1874 +1957
Anna Katharina Martha *01.03.1876
Georg *07.10.1877 +1900 (von Güterwagen überrollt)
Jakob Heinrich *31.07.1879 +23.02.1881
Adam Konrad *04.05.1882
Jakob Heinrich *21.02.1887
Anna Martha Elisabeth *12.07.1890 +1977

Die Zweitgeborene, Maria, heiratete am 22.09.1900 Konrad Germeroth (*07.12.1871 in Züschen +1957). Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor: Georg *06.06.1903 +1987
oo 1932 Martha Elisabeth Witzel (*1905 +1961)
Sie war die Tochter von Konrad Heinrich Witzel (II) Katharina Elisabeth, geborene Theis.
Ihre Tochter Annemarie (*1934 +2009) heiratete 1954 Karl-Heinz Hohmann (*1930 in Maden).
Heinrich *1908 +1942 in Russland
oo 1933 Caroline (Lina) Horstmann *1909 +1989 (siehe Kalenderblatt 07/2002)

Das jüngste Kind, Anna Martha Elisabeth, ging 1909 mit Georg Germeroth (*24.02.1883 +1944) die Ehe ein. Ihr einziges Kind Marie Elisabeth Erna (*1910 +2008) gab 1930 Friedrich Vonhold (*02.10.1896 +1974) das Ja-Wort. Friedrich erlernte erst nach seiner Heirat das Korbmacherhandwerk. Das junge Ehepaar wohnte im Elternhaus von Erna, in der Fritzlarer Straße 15. Das Backsteingebäude hatte Georg Germeroth im Jahre 1910 erbaut. Erna Vonhold wusste zu berichten, dass vor dem II. Weltkrieg und Jahre danach, jeden Tag vier Korbflechter auf niedrigen Schemeln im Hause saßen und alles in Handarbeit herstellten, was die Familie in ihrem Laden und über Land verkaufte. So berichtete Erna Vonhold von ihren Fahrten ins Waldecker Land. Erfolgte der Transport früher mit einem Pferdegespann, fuhr Friedrich Vonhold nach dem letzten Krieg mit einem modernen Verkaufswagen über die Ortschaften. Erna Vonhold hat bis ins hohe Alter ihren kleinen Laden gegenüber dem Wohnhaus betrieben und für ihre Stammkunden offen gehalten. Sie war wohl die älteste Geschäftsfrau in der Region, die über 70 Jahre ihren Korbwarenladen betrieb.

Konrad und Georg Germeroth waren Brüder. Sie stammten aus einer Siebmacher-Familie aus Züschen. Sie hatten beide das Korbmacherhandwerk gelernt und übten diese handwerkliche Tätigkeit in Wabern aus.

Das Wohnhaus in der Fritzlarer Straße 17, in das Jacob Küllmar eingeheiratet hatte, ist nach einer Balkeninschrift, die bei Renovierungen entdeckt wurde, im Jahre MDCCXXXX (1740) errichtet worden. Im Rezess von 1895 war Eigentümer Heinrich Küllmar. Im Jahre 1910 ist Konrad Germeroth als Eigentümer genannt.

Im Jahre 1964 erwarb das Ehepaar Heinrich Schröder und Maria, geb. Dönch, das Wohnhaus mit Hof von Georg Germeroth, dem ältesten Sohn von Konrad Germeroth. Die Scheune blieb im Besitz des Eigentümers. Am 01.07.2005 verkauften Schröders das Anwesen an Frieder und Isabelle Krauss.

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