Kalenderblatt Oktober 2009

Oktober 2009

Haus Grüber / Schleiermacher, Wimmer 17

Um 1900 bezog der Steinmetz und Maurer Johannes Grüber (*13.03.1866 +1948) das Haus Wabern Nr. 8 im Wimmer, später Wimmer 12. Vermutlich hat er das Haus von der Witwe Susanne Otto geb. Prior (*13.05.1833 +1901) oder ihren Erben erworben. Susanne war seit dem 04.02.1855 mit Ludwig Otto vermählt, der am 28.07.1844 in erster Ehe mit Maria Völker (*16.02.1819 +01.02.1850) verbunden war. Die drei Kinder von Maria waren alle noch im Jahr ihrer Geburt verstorben, von den drei Kindern aus zweiter Ehe verblieben zwei Töchter mit Namen Martha Elisabeth. Beide verstarben offensichtlich unverheiratet 1927 und 1928.

Ludwig Otto war über seine erste Ehefrau Maria Völker in den Besitz des Hauses gekommen. Maria Völker war das achte Kind von Johannes Völker (*08.12.1767 +10.11.1850) und dessen zweiter Ehefrau Anna Elisabeth Stiehl (*1791 in Udenborn +01.10.1858). Mit ihr war er seit dem 06.07.1817 verheiratet. Seine erste Ehe schloss er am 17.08.1794 mit Anna Elisabeth Margraf (*1767 in Borken +26.02.1817).

Die weitere Besitzerreihenfolge lässt sich leider nicht mehr nachvollziehen. Das Haus oder sein Vorgängerbau sind aber bereits auf der Katasterkarte von 1737 an dieser Stelle verzeichnet. Der Anfangs erwähnte Johannes Grüber, ein Sohn des Maurers Johann Heinrich Grüber (*04.12.1832 +1912) und dessen Ehefrau Katharina Simon aus Arnsbach (*04.05.1836 +1907), stammte aus dem Haus Nr. 20, das später in den Besitz von Louis Friderici überging (Kalenderblatt Juni 2008). Verheiratet war er mit Katharina Körle aus Zennern (*31.07.1869 +1943), mit der er vier Kinder hatte. In seinem Zweig der Familie war er der letzte Steinmetz aus der Maurer- und Steinhauerdynastie Grüber. Sie lässt sich von ihm aus über sechs Generationen zurück bis zu dem Tiroler Maurermeister Lorenz Gruber, der sehr wahrscheinlich wegen dem Bau der Kirche nach Wabern gekommen war, zurückverfolgen.

Von Johannes Grüber ging das Anwesen an seinen Sohn, den Schreiner Georg Grüber (*1904 +1976). Sowohl Johannes als auch Georg hatten das Gebäude aufgestockt und angebaut. Der ursprünglich ebenerdige Zugang wurde in den ersten Stock verlegt. In dem neu errichteten, von der Straße abgewandten Scheunentrakt befand sich seine Schreinerwerkstatt.

Georg war seit dem 04.02.1934 mit Helena Michas (*06.04.1906, Dortmund +1980) verheiratet und hatte mit ihr zwei Söhne. Der ältere Sohn, Walter Johannes Grüber (*1934) kam am 19.05.1945 bei einem Unfall ums Leben. Er hatte mit Munition gespielt, die er bei den zurückgelassen deutschen Flakgeschützen bei der Zuckerfabrik gefunden hatte (Kalenderblatt November 2008). Bei der Explosion einer Granate wurde er tödlich verletzt.

Von Georg Grüber übernahm später sein jüngerer Sohn Heinrich Grüber und dessen Ehefrau Edeltraud geb. Schmidt aus Kiel das Haus, von denen es 1987 an die Familie Schleiermacher verkauft wurde.

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