Morsch - Meister - Ulbricht - Ried, Wohn- und Geschäftshäuser Bahnhofstraße 24
Am heutigen Standort des Wohn- und Geschäftshauses, Bahnhofstraße 24, befand sich bis zu seinem Abbruch im Jahre 1956 das Fachwerkhaus der Familie Meister + Morsch. Das Gebäude wurde um 1850 errichtet und in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts von Adam Morsch II (*18.08.1850 +1902) und dessen Ehefrau Catharina Elisabeth, geb. Otto (*07.08.1851 +1915) erworben. Die Ehefrau war die Tochter von Georg Otto und Christine Dorothea Sophia, geborene Rößler. Die Vorbesitzer ließen sich leider nicht ermitteln.
Der Weichensteller Adam Morsch stammte aus dem Haus Frankfurter Straße 15 (105) und war der Sohn des Schuhmachermeisters George Morsch und Catharine Marie, geb. Heckeroth (siehe Kalenderblatt Mai 2001). Adam hatte am 12.09.1874 Catharina Elisabeth geheiratet und ihr neun Kinder geschenkt:
Dorothea (*11.07.1877 +15.03.1877)
Anna Katharina (*11.04.1877 +1942)
Martha Elisabeth (*20.10.1878 +22.05.1883)
Friedrich Ferdinand (*27.04.1880 +1967)
Johann Adam (*15.03.1882 +1928)
Christine (*16.03.1884 +1934)
Anna Katharina (*06.08.1886)
Elisabeth (gen. Elise) (*16.11.1888)
Anna Katharina (*24.06.1891 +1929)
Anna Katharina heiratete 1905 den Stellwerksmeister und Eisenbahnportier Carl Wilhelm David Meister (*15.08.1880 +1953). Sie hatten die Kinder:
Heinrich Karl (*1905 +1974)
Adam (*1912 +1969)
Der Erstgeborene war 1935 die Ehe mit der Schneiderin Magda Becker (*1908 +1992) eingegangen. Da ihre Ehe kinderlos blieb, übergaben sie das Haus an ihre Nichte Martha Ulbricht, geborene Wagner und deren Ehemann Helmut. In dem im Jahr 1957 errichteten Neubau mietete die Firma Korell & Vorreiter ein Lebensmittelgeschäft. Leiter der Filiale war Horst Meier. Seit einigen Jahren hat dort die Fahrschule Thimm ihren Sitz.
Das Haus Bahnhofstraße 26 wurde zwischen 1949 und 1951 von Georg Wagner auf einem zum Haus 24 gehörendem Garten gebaut. Seine Frau war eine Schwester von Martha Meister. Er war von Beruf Schuhmacher und eröffnete in den neuen Geschäftsräumen einen Schuhladen, der nach einigen Jahren in die Engelstraße übersiedelte. Daneben befanden sich in den beiden Geschäften eine Filiale der Löwen-Apotheke Fritzlar, deren Besitzer Herr Böddrich war. Der angestellte Apotheker war bis Ende der sechziger Jahre Herr Fleischhuth. Weitere Geschäfte waren das Textilgeschäft Lohrey, die "Fundgrube" von Frau Fennel, die Wollstube von Frau Clobes - schon seit 25 Jahren - und über 26 Jahre das Quelle-Lädchen von Frau Ziebrecht. Im September 2006 eröffnete die neue Hausbesitzerin, Friseurmeisterin Silvia Ried, eine Enkelin von Georg Wagner, dort den Salon "Trendstyle".