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Ringelreihen
Skulptur von Regina Sebold

Die Figur stellt spielende Kinder dar und erinnert daran, dass hier am Kirchplatz im 19. Jahrhundert das Waberner Schulgebäude stand.

Die Schule am Kirchplatz

Aufgrund der geringen Größe und großer Mängel des alten Schulgebäudes empfahl der Gemeindevorstand mit Beschluss vom 06.06.1826 den Neubau der Schule.

Aus dem Auszug des Schulprotokolls der Regierung der Provinz Niederhessen vom 15.03.1828 geht hervor, dass die geplante Baumaßnahme mit 2 Schulsälen, jeder 510 Quadratfuß groß, zwei Lehrerwohnungen und einem

Nebengebäude mit Toiletten, getrennt nach Geschlechtern, genehmigt worden ist. Der Neubau ging nur schleppend voran, erst am 04.12.1846 wurde der Abschluss der Bauarbeiten vermeldet. Durch die lange Bauzeit war die vorgegebene Planung überholt: Für die inzwischen 180 Schüler reichten die beiden Schulklassen nicht mehr aus. Es wurde daher zum Vormittags- auch ein Nachmittagsunterricht eingeführt. Im Jahre 1885 (die Gemeinde hatte inzwischen 1247 Einwohner) kaufte die Gemeindeverwaltung den Bauernhof von Heinrich Otto VII. im Wimmer. Dort wurden an das vorhandene Wohnhaus zwei weitere Schulsäle angebaut. An Stelle der Scheune entstanden Toilettenanlagen. In das Wohnhaus zogen nach der Renovierung zwei Lehrerfamilien ein. In der "Wimmerschule" konnte im Schuljahr 1901 der Schulbetrieb aufgenommen werden.

Rigelrein

Mit dem Ende des II. Weltkrieges stiegen die Einwohnerzahlen stark an. Wabern hatte Ende 1945 insgesamt 3094 Einwohner. Die noch größere Schülerzahl zwang dazu, den Kindergarten in der Ziegenhainer Straße als weiteres Schulgebäude mit zwei Klassenräumen zu nutzen.

Die räumlichen Notsituationen überzeugten die politischen Gremien der Gemeinde, einen Schulneubau durchzusetzen. So entstand am Südrand der Gemeinde, an der heutigen Landgrafenstraße, ein modernes Schulgebäude für 320 Schulkinder. Nach knapp zweijähriger Bauzeit wurden im Jahr 1956 der damals zweigeschossige Hauptbau und zwei Pavillons mit insgesamt 9 Klassenräumen eingeweiht, in den Jahren 1962 und 1972 wurde die Schule erweitert und renoviert. Die Klassenräume der Schule am Kirchplatz blieben nun verwaist. Zwischenzeitlich wurden sie von einer Firma, die Oberbekleidung herstellte, benutzt. Später, bis August 1965 war die Gemeindediakoniestation dort untergebracht. Danach waren die Nebenräume im Obergeschoss das Domizil des Jugendclubs Wabern. Im September 1970 wurde das stattliche Fachwerkgebäude abgerissen.

 

Logo Wabern

Abbildungen, links: Alte Schule; rechts: "Pausenspiele auf dem Schulhof vor der alten Schule an der Kirche", beide ca. 1920

Text: Manfred Uchtmann